Roland Boden

Zyklo I & II

1995

Die Arbeit umfaßt zwei Teile, die einem Kreislaufsystem zugeordnet sind. „Zyklo I“, ein Fließstück, und „Zyklo II“, in Granitpflaster eingelegte Stahlteile.
„Zyklo I“nimmt die hydrologischen Gegebenheiten der Region um Gräfenhainichen auf: das kleine Fließ der Heide und die Wasserhaltungssysteme der ehemaligen Braunkohlegruben im Umfeld der Stadt.
Das Fließstück von etwa 8 Meter Länge aus rotem Mainsandstein wird aus einem Regenwassersammelbecken gespeist, in welches das Wasser anschließend wieder zurückfließt. Auf dem Einlauf sind Rohrbögen aus Stahl montiert.
“Zyklo II“ besteht aus 18 intarsienartig in die Pflasterung eingelassenen Stahlteilen.Diese Stahlteile wurden aus dem oberen Querträger eines Eimerkettenbaggers vom Typ 320 herausgetrennt und an der sichtbaren Schnittkante plangefräst.
Die im Umfeld von Gräfenhainichen gelegenen Braunkohlegruben wurden in den letzten Jahren stillgelegt. Das dort befindliche Tagebaugroßgerät wird in der Regel verschrottet und eingeschmolzen. Vor dem Aufschluß der Gruben befanden sich Dörfer und Siedlungen auf dem jetzigen Grubengebiet, gelegentlich finden sich noch Wege- und Grenzsteine im Abraum. Nach der Stillegung werden die Gruben langsam geflutet, so daß dort in einigen Jahren Seen entstehen.
Durch den aus Baggerteilen verlegten Grundriß wird so ein symbolischer Kreislauf von Abriß und Neubau, Industrie und urbaner Landschaft geschlossen.