Michael Hauffen

Stimmen für ein Gesicht

2004

Ein für das öffentliche Spiel der Kunst nicht unwesentlicher Aspekt, nämlich wie an der gesellschaftlichen Basis zu Kunstwerken Position bezogen wird, und um was dabei gerungen wird, bleibt zumeist im Schatten der Entscheidungen von Experten oder bloßen Geschmacksfragen. Im Kreisverwaltungsreferat München wurde der Versuch unternommen, diese Dunkelzone mit einem demokratischen Verfahren zu adressieren.
Sämtliche Personen, die das Gebäude frequentierten, wurden zur Teilnahme an einer Abstimmung gebeten, von deren Resultat es abhängen sollte, was mit dem vorgestellten Kunstwerk (einem Bild) geschehen sollte. Die abgegebenen Stimmen waren während des Abstimmungszeitraums an einer Skala abzulesen. Infolge der negativen Entscheidung wurde das Bild anschließend noch in verhüllter Form präsentiert. Die Beteiligten konnten sich so über den Zeitraum des Projekts in ihrer eigenen Haltung öffentlich repräsentiert sehen.