Rolf Giegold

Spielplatz der Anderen

2002

Eine handelsübliche Spielplatzarchitektur, bestehend aus Holzturm-Konstruktion mit Wackelsteg, Hangelbalken,
Netzaufstieg und Kletterstange, wurde -
gleichsam unerreichbar - in die Luft verlagert. Auf
Holzstelzen montiert, 'schwebte' der Spielplatz der Anderen für die Dauer von vier Jahren in etwa 4,00
m Höhe über dem Boden. Nach ihrer Demontage wurde die hybride Spielplatzarchitektur auf ihre herkömmliche Länge gekürzt und als Spielplatz in ein Wohngebiet eingegliedert.


"In der gegenständlichen Kunst, in der Installation, die mit alltäglichen Dingen umgeht, ist der künstlerische Akt der
des Ausstellens, des Hervorhebens, des Zeigens. Das Bild, das er damit hervorbringt, ist so intensiv und wirkungsvoll,
wie es den Bildgegenstand in den Zusammenhang öffentlicher Aufmerksamkeit bringt und es zum Inhalt von Kommunikation
und Auseinandersetzung macht. Der Künstler
belehrt nicht, er zeigt und macht den Betrachter zum
Akteur der Debatte. Was die Kinder unmittelbar spielerisch erfahren und fraglos entdecken, spielt sich im Denken und in der Phantasie des erwachsenen Betrachters ab. Als im
besten Sinne des Wortes 'provozierendes' Kunstwerk ist das Bild 'Spielplatz der Anderen', der Erwachsenen, der Ort ihrer Vorstellung der Möglichkeit spielerischer Erfahrung
in einem Architekturmodell, das eigentlich nichts von
dem zeigt, in welche gegenwärtige Architektur Kinder tatsächlich
hineinwachsen."
(Werner Meyer)