Ina Geißler

Schriftstellen/Freiheits-und Einheitsdenkmal für Leipzig

2012

Aufgabe: Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

Schriftstellen ist ein Entwurf, der zur Reflexion des aktuellen Vertsändnnisses von Freiheit, insbesondere der freien Meinungsäußerung auffordert. Welche Stimmen drängen am lautesten an die Öffentlichkeit? Welche Kräfte tuen sich am ehesten zusammen, um Sichtbarkeit zu erlangen?

Freiheit in der Demokratie bedeutet, dass sich Bürger öffentlich äußern können. Diskussion und Aus­tausch sind Grundlage und Ergebnis des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Es gilt, über den virtuellen Austausch hinaus aktiv, als ganze Person, am öffentlichen Leben teilzuhaben und „Zu seinem Wort zu stehen“. In dieser ­Hinsicht ist die Friedliche Revolution Vorbild für künftige Generationen.
Das Denkmal bietet dem Bürger die Möglichkeit, durch das Schieben und Verschieben von Buchstaben im men-
schlichen Maßstab sich durch eigene Aussagen verbal zu positionieren. Er kann somit frei bewegliche „Mauern“ aus Buchstaben, Wörtern und Sätzen auf dem Platz errichten und wieder aufbrechen. Vorraussetzung ist, dass sich Einzelen mit anderen über eine Aussage einig sind, da die Buchstaben nur mit Hilfe einer Gruppe zu verschieben sind.

Sechs fest verankerte, jeweils aus einzelnen Silben bestehende Wörter werden durch 138 einzelne bewegliche Buchstaben ergänzt. Somit können Einzelwörter durch die aktive Teilhabe der Bürger sinnstiftend zu immer neuen Einheiten miteinander verbunden werden. Die festen Wortsilben sindaufgrund ihrer Größe über den ganzen Platz hinweg sichtbar. Sie bilden fixe Andockstationen für kleinere Buchstaben im menschlichem Maßstab, die frei bewegt werden können. Die beweglichen Buchstaben werden in Schienen geführt, welche sich rautenförmig über den gesamten Platz ausbreiten.

Die Schriftart erinnert an Drucksätze, die 89 für das Drucken von Flugblättern verwendet wurde. Zudem ist sie in technischer Hinsicht aufgrund der Serifen besonders standfest.