Katrin Schmidbauer

MetamorpheDOT.

2010

MetamorpheDOT.
aus der Reihe Urban Tattooing

Entwurf

Standort: Unterführung S-Bahnhof Pankow, drei Ausfallstrassen von Pankow

Spangen: Aluminiumunterkonstruktion, Fassadenplatten, Aluminiumscheiben pulverbeschichtet
Wanderpunkte: Aluminium pulverbeschichtet



Der Ortsteil Pankow hat in den letzten 20 Jahren eine rasante Entwicklung vollzogen und ist nach wie vor im Begriff der Veränderung. Die S-Bahnbrücke Pankow trägt ein grundsätzliches Potential für die Neudefinierung einer Torsituation in sich. Allerdings zeigt sich seit dem Abriss der vorgelagerten Brücken des Güterverkehrs das Gelände vor der Brücke heute als bislang ungestalteter Stadtraum. Die Passage der Brückenunterführung selbst ist bestimmt von der Zick-Zack-Führung der Betonpfeilerkonstruktion und ist für Fussgänger, Fahrradfahrer und Autofahrer gleichermassen unattraktiv.

Spangen
Zwei gebogene Wände werden vor die Fußpunkte der Brücke plaziert. Ein geradliniger Einschnitt in diese Spangen erhält dem Fussgängerweg seine volle Breite.
Es entstehen zwei sich diagonal gegenüberstehende, den Durchgang flankierende Formen. Gleich dem „Hydro-dynamischen Paradoxon“ in der Strömungslehre wird eine fliessende Bewegung durch diese Engstelle thematisiert /forciert. Es entsteht eine große, für den Stadtraum wirksame Geste der Einladung.
Variable Punktornamentik
Mit dem Hintergrund der noch immer anhaltenden dynamischen Entwicklung des Ortsbezirks Pankow schlage ich eine Ornamentierung der Spangen-Wände vor, die im Laufe der nächsten zehn Jahre mehrfach verändert werden wird. Die Ornamente bestehen aus jeweils 287 Aluminiumscheiben die in ortogonaler Verteilungen an den senkrechten Flächen der Wände angebracht werden. Die farbliche Fassung in Grüntönen ist eine Reminiszenz an den an Parks reichen und stark begrünten Ortsteil Pankow.
Die Semantik der Ornamentwände in der Groß-Pixelung der Punkte wechselt von mal zu mal: Pflanzenornamentik, Bewegungsabläufen, Schallwellen oder eben „Nur-Muster“.
Dabei beziehen sich die gegenüberstehenden Wände in ihrer Musterhaftigkeit aufeinander.

Wanderpunkte
Korrespondierend zur Metamorphose der großen Arbeit unter der Brücke, vagabundiert eine Kleingruppe von Punkten durch die drei wesentlichen stadtauswärtsführenden Straßen Pankows und fixiert sich für eine bestimmte Zeit an unterschiedlichen Plätzen im vorgegebenen Stadtraum.
Diese „Punktual-Imprints“ sind mitten unter die Alltäglichkeit gemischt und finden ihren Halt an Brüstungen, Handläufen, Verkehrsschildern und Fahrradständern. Durch diese Bepunktung wird eine große Schleife gewagt, die immer wieder Pankow als Ganzes meint und ihre Fokussierung bei dem imaginären Stadttor unter der Bahnbrücke findet.