Dana Widawski

Aurum Roses

2011

permanente Installation: Wandbild – Schablonendruck (6 Farben), Acryl auf Kalkputz; Vitrine – »Schwabacher Goldbarren« aus Gips, vergoldet mit 24 Karat Schwabacher Blattgold, Sockel mit Schablonendruck; _ Ich zitiere in dieser Installation/Wandarbeit klassische Ornamente aus unterschiedlichen Epochen.
Mit Goldschlägerhämmern verfremdet, verweist das Hintergrund-Ornament aus dem 15. Jahrhundert auf die 500-jährige Handwerkstradition in Schwabach, die klassizistischen Medaillons sind aus dem 18. Jahrhundert entlehnt.
In den Medaillons erscheinen aktuelle Portraits philippinischer Kinder aus der Goldgräberstadt Diwalwal: Kinder, die mühsam den Lebensunterhalt für ihre Familien verdienen helfen, in dem sie Erzreste aus den Goldminen mit dem Hammer zerkleinern.
Die farbliche und formale Komposition bildet eine visuelle Einheit, die auf den ersten Blick rein dekorhaft erscheint und an das Interieur eines Herrenhauses erinnert. Auf den zweiten Blick konterkariert der Kontrast von historischem Ornament und zeitkritischem Motiv die handwerklich aufwendige Ästhetik des klassischen Schablonendrucks.
Der Kontrast wird noch gesteigert durch die irritierende Präsentation von Wandarbeit und »Schwabacher Goldbarren« in einem von Efeu überwucherten alten Schuppen, der hierdurch gleichsam wie aus einem Dornröschenschlaf erwacht scheint.
Es eröffnen sich vielschichtige Deutungsszenarien, die sicherlich eines ins Bewusstsein rufen: die glänzende und die dunkle, für uns meist unsichtbare Seite des Goldgeschäfts sind bis heute untrennbar miteinander verknüpft.