KiöR Künstler*innen

Christine Krämer

www.christine-kraemer.de

Fotografie, Malerei, Medienkunst

* 1959
Bildung:1989 Meisterschüler HDK Berlin


Index

Text

Momentan beschäftige ich mich mit der Durchdringung von digitaler und analoger Welt in der Malerei.
Die Bereiche Computerpainting und Ölmalerei scheinen weit auseinander zu liegen.
Beide Arbeitsbereiche beschäftigen sich mit dem Übergang zwischen Begrifflichem und Nichtbegrifflichem, und besitzen eine gemeinsame klare Handschrift, obschon hier die ästhetische Sprache der Mathematik und dort die händisch aufgetragene Textur der Farbe dominiert.
Die Arbeit mit digitalen Medien hat sich auch schleichend in meine Ölmalerei hinein entwickelt. So ist die Serie der Astronauten in einer hybriden Arbeitsweise, teils im Atelier und teils am Computer, entstanden.
Beide Bildwelten befruchten sich gegenseitig und stehen in keiner Opposition zueinander: Sie stammen und sprechen von der selben Welt.

Es gibt in meiner Malerei 2 grosse Hauptserien:

Abstrakte Grenzgänger zum Begrifflichen.
Die Bilder treten Ornamental und seriell auf.
Sie versuchen eine Balance zwischen Abstraktion und begrifflichem pflanzlich tierischem.
Sie sind entstanden in den 90er Jahren bis hin zu 2006.
In den letzten Jahren arbeite ich an einer neuen Serie von figurativen Arbeiten.
Sie haben ein ähnliches Konzept wie die ornamentalen Bilder.
Nur ist die Begegnung der unterschiedlichen Bildsprachen weiter auseinander:
Es gibt Figuren und rein abstrakte, nur auf die Farbe an sich hinweisenden Bildräume.
Es geht mir immer darum, die Grenze zwischen Begrifflichem und Nichtbegrifflichem auszuleuchten und dann zu überschreiten.

Die zweite,mir ebenso wichtige, Arbeitsreihe sind die Computerarbeiten.
Ich habe Sie mit Hilfe meines Bruders, der als Architekt bei SAP arbeitet, entwickelt.
Angefangen mit dieser Arbeit haben wir ca. 2006.
Er hat mir ein Programm geschrieben, in dem ich die Konzeption der übersetzten Bilder anwenden und vor allem weiterentwickeln kann, um die Möglichkeiten des digitalen Raums zu erkunden.
Die Bilder entstehen nach einem klaren Konzept:
Ich verfüge über eine Reihe „Leinwände“ (Canvas) die stark zu meiner ersten Malereiserie bezogen sind.
Im Gegensatz zur analogen Leinwand sind Sie dreidimensional gerechnet,haben Wölbungen und es entstehen unvorhersehbare Räume.
Diese werden mit meinen Fotos und selbstgebauten Farbigen Texturen solange bespielt bis eine Bildsituation entsteht, die überrascht, komplex ist und tiefgründig mit „Landschaft“ zu tun hat.
Was mich an dieser Arbeitsweise sehr interessiert ist:
Je grösser die Arbeiten gerechnet werden, desto mehr ‚Spuren’ des Rechenvorgangs entstehen.
Diese Spuren haben eine ganz eigen Ästhetik - es entstehen Kringel und kleine Stockkonstruktionen, die aussehen wie kleine Landschaften.
Sie ersetzen mir die Textur der Ölfarbe in der analogen Malerei.
Also: je grösser das Bild wird, desto mehr aestetische Elemente tauchen auf.
Ich experimentiere mit Ihrer Präsentationsform:
Bisher habe ich Sie als Print hinter Plexiglas gezeigt.
Ich kann mir aber auch gut einen Leuchtkasten vorstellen oder einen glänzenden Papierdruck.
Sie könnten auch sehr gross sein.(Leider kann ich das nicht finanzieren)

Seit ca. 10 Jahren ist auch die Camera ein sehr häufiger Begleiter von mir.
Meine Fotos beschäftigen sich mit einer Spannung zwischen Schönheit und Schmerz.
Ich habe nie den Anspruch, die Welt darzustellen.
Ich verstehe mich als Malerin mit der Camera.
Ich sehe die komplizierten Verhältnisse der Menschen und Tiere zur Welt und die flüchtigen Landschaften.
Für die Computerarbeiten benutze ich nur meine eigenen Fotos.



Vita

Studium der freien Malerei Udk Berlin
Meisterschüler

STIPENDIEN

Arbeitsstipendium der Stadt Berlin
Arbeitstipendium der Stadt Berlin für Frauen
Kunstfond Bonn
Kunstfond Berlin
Ankauf Berlinische Galerie
Teilnahme am Projekt Goldrausch

SAMMLUNGEN
Sammlung der Berlinischen Galerie,
Sammlung Max-Dellbrück,
Neuer Berliner Kunstverein, Artothek Berlin,
Sammlung der Berliner Künstlerförderung,
Private Sammlungen

AUSSTELLUNGEN

2020
Weissenseer Kabinett Grande Finale, Brotfabrik, Berlin
6 aus 181, Galerie Oqbo, Berlin
„Per du“,Marienkirche, Müncheberg , mit Musik von Jaspar Libuda und einer Rede von Martin Kessler
S)

2019
The Blue Hour, Brotfabrik, Berlin (S)
Christine Krämer: Malerei und Fotografie, Kunst im Westend, Berlin (S)

2018
Brandenburger Kunstpreis, Schloss Neuhardenberg (Brandenburg)
Ene mene muh…, Bar Babette, Berlin
Horses, Fotografie, Asgabath, Turkmenistan (S)

2016
Querschnitt 1, Busche, Berlin

Ambilateral, Kunst im Schinkel-Bau, Schul und Bethaus Altlangsow, (S)

Oqbo Paperfile, Arthothek, München

2015
Galerie Oqbo, Berlin, mit Katharina Karrenberg S)

Adoption von 3 Kindern

1999
Kunst auf dem Campus, Max Delbrück Institut, Berlin (S)(Katalog)

1998
Fünf malerische Positionen, Busche Galerie, Berlin
Junge Kunst international, Overbeckgesellschaft, Lübeck (Katalog)

1997
Korrespondenzen, Berlinische Galerie, Martin-Gropius-Bau, Berlin; Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh (Katalog)

1996
Panoptik, Alt-Stralau, Berlin

1995
Galerie Busche, Berlin (S)

1994
Galerie Vincenz Sala, Berlin (S)

1993
Kunst-Sprache, Kunstwerke, Berlin

1992
Was der Mensch so braucht, Bergmannstr.110, Berlin (Katalog)

1991
 Ohne Kompromiss, Goldrausch Künstlerinnenprojekt,Bethanien, Berlin, (Katalog)